Foto-Journalismus / Editorial | Nominiert

Mathieu Willcocks

Arinagour / Großbritannien mathieuwillcocks.com

Mediterranean Migration

Konzept

Die Hauptflüchtlingsroute über das Mittelmeer zwischen Libyen und der italienischen Küste war schon immer sehr voll. Doch das bisher schlimmste Jahr war 2016: UNHCR-Berichten zufolge kamen über 173.000 Menschen auf italienischem Boden an, was einen Anstieg von 20% gegenüber 2015 entspricht. Leider stieg auch die Zahl der Toten und Vermissten auf 4.500 an. Krieg, Verfolgung, politische Instabilität und Armut drängen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent immer noch zu dieser sehr gefährlichen Reise.

NGOs und Hilfsorganisationen wie MOAS setzen sich weiterhin sehr ein und patrouillieren vor der lybischen Küste in der Hoffnung, Migranten zu retten, bevor es zu spät ist. Zusammengepfercht auf seeuntüchtigen Booten, werden die Migranten oft von Schleppern betrogen. Oft realisieren sie zu spät, dass Versprechen wie Rettungswesten, Essen und Trinken und ausreichend Treibstoff nichts weiter als Lügen waren. In den meisten Fällen schaffen die Migrantenboote die dreitägige Reise nach Italien nicht.

Vita

Mathieu Willcocks ist freiberuflicher Fotograf und erst kürzlich aus Myanmar nach Schottland gezogen.

Nach dem Abschluss seines Studiums im Fach Fotojournalismus und Dokumentarfotografie am London College of Communication 2014 arbeitet Willcocks intensiv in Südostasien, vor allem in Myanmar, Thailand und Hongkong.

Er nahm am XXVI Eddie Adams Workshop teil.

Seine Berufslaufbahn begann er 2012 mit einem Praktikum in der VII Fotoagentur in Paris. In diesem Sommer erhielt er auch seine ersten Aufträge von der The New York Times.

Willcocks Arbeiten wurden bereits von der New York Times, der International Herald Tribune, dem L'Espresso, Al Jazeera, CNN.com, Mashable und der Sunday Times veröffentlicht.

Im Sommer 2016 arbeitete Willcocks als „embedded“ Fotograf auf der Topaz Responder, einem Rettungsschiff der MOAS (Migrant Offshore Aid Station) im Mittelmeer, wo er exklusiv Gelegenheit hatte, die mühsame Überfahrt der Migranten von Libyen nach Europa fotografisch zu dokumentieren.