Beste Nachwuchsarbeit | Nominiert

Horia Manolache

San Francisco/USA www.horiamanolache.com/1945467-intro

The Prince and the Pauper

Konzept

Fotografische Dyptichen von obdachlosen Männern und Frauen – was sie sind und was sie gerne sein würden.

Dieses Projekt hinterfragt die allgemeine Definition von Erfolg und will zeigen, wie die Konstruktion und Dekonstruktion des Bildes von einem Menschen die Reaktion des Betrachters wie auch das Verhalten des Betrachteten beeinflusst.

Die Idee für das Projekt basiert auf meiner eigenen inneren Erfahrung und meinen persönlichen Schwierigkeiten als schüchterner Mensch, der häufig gern ein anderes Bild von sich nach außen transportieren würde. Ich erinnere mich, dass ich mich als Kind sehr gerne verkleidet habe und jedesmal unwillkürlich in die Rolle schlüpfte, die dem jeweiligen Kostüm entsprach. Schon damals faszinierte mich die innere und äußere Verwandlung, die eine solche Verkleidung bewirken konnte. Spätere Erfahrungen warfen für mich die Frage auf, welche Kriterien ausschlaggebend sind, dass eine Person als erfolgreich wahrgenommen wird.

Daraus entstand schließlich die Idee, obdachlose Menschen abzulichten, die in unserer Gesellschaft häufig als Inbegriff von Erfolglosigkeit und Scheitern gelten. Ich wollte zwei Bilder von ihnen nebeneinander stellen: den Obdachlosen und sein persönliches Traumbild von sich. Die meisten meiner Modelle schlüpften automatisch in eine Rolle, sobald sie ihr Kostüm trugen. Und ich frage mich, ob das im Grunde nicht jeder von uns tut - die Rolle spielen, die ihm sein Kostüm vorgibt?