Freie / Konzeptionelle Fotografie | Preisträger

Thomas Friedrich Schäfer

Berlin/Deutschland tfschaefer.net

Experiential Spaces

Konzept

Das Zuhause definiert sich häufig durch die Gegenstände, die wir damit verbinden. Diese Dinge existieren einerseits als eigenständige Objekte, andererseits als Bezugspunkte, an die wir unsere Erinnerungen haften. Wenn wir uns an solche Räume und Dinge erinnern, empfinden wir Nostalgie.

Durch Schaffung eines Raumes wird der Künstler mit einer neuen emotionalen Erfahrung konfrontiert, da die Installation Erinnerungen an einen Raum aus seiner persönlichen Vergangenheit weckt.

Die experimentellen Räume, die für dieses Projekt abgelichtet wurden, sollen historisch akkurate Nachbildungen von Kindheitserinnerungen sein und Fragen nach der Verlässlichkeit von Erinnerung aufwerfen. Die Sets wurden per Hand aufgebaut, mit einer Digitalkamera dokumentiert und anschließend wieder abgebaut. Es handelt sich also um Räume, die ebenso kurzlebig und flüchtig sind wie die Erinnerung selbst. Die Installation gibt es nur noch auf dem Foto.

Der abgebildete Raum, aus der Erinnerung und Vorstellungskraft rekonstruiert, eröffnet einen neuen Blick auf die Vergangenheit.

Vita

Thomas Friedrich Schäfer, geboren in Mainz und aufgewachsen in Sao Paulo, kam zum Studieren zurück nach Deutschland zurück. Nach einem Bachelor-Abschluss an der Technischen Kunsthochschule in Berlin, nahm er 2014 an verschiedenen Ausstellungen teil. U. a. waren seine Werke in Berlin zu sehen. Der Felix Schoeller Photo Award ist die erste große Auszeichnung des Fotokünstlers.

Jury Statement

Was macht ein gutes Foto innerhalb einer konzeptionellen Serie aus? Es muss uns anspringen, es muss uns irritieren, es muss uns spontan etwas sagen, es muss uns mit einer Geschichte konfrontieren, aber auch Freiraum lassen und Anstöße für eigene Geschichten geben. Es darf uns aber nie – auch nicht nach dem 10. Mal Anschauen – langweilen. Und all’ das steckt in jeder dieser fünf Aufnahmen. Mit seiner filmisch inszenierten Serie von Kindheitserinnerungen wirft Thomas Friedrich Schäfer Fragen nach der Verlässlichkeit von Erinnerung auf. Seine Fotografien zeigen durch ihre Vielschichtigkeit eine neue Dimension. Man möchte noch tiefer in die Räume vordringen und wird damit fast schon zum Voyeur. So lenken seine malerischen Bilder den Betrachter in eigene Erinnerungen und nehmen ihn mit auf eine Reise in die Vergangenheit.