Architektur / Industrie | Preisträger

Sebastian Mölleken

Oberhausen/Deutschland www.moelleken-fotografie.de

Küchen im Asylbewerberheim

Konzept

Aus meiner umfangreichen fotografischen Arbeit in einem Asylbewerberheim in NRW zeige ich in dieser Serie die Küchen dieser Einrichtung.

Ich arbeite an dieser Serie bereits seit 2009 und nun ist sie wieder einmal sehr aktuell. Die Unterbringung von Flüchtlingen ist ein präsentes Thema und dennoch gibt es noch vieles, was es zu verbessern gilt.

Die Einrichtung trägt den Namen „Fliehburg“, an eine Burg erinnert hier allerdings nichts. Die Küchen sind spärlich eingerichtet, alle bestehen im Wesentlichen aus denselben Elementen und müssen von vielen Bewohnern genutzt werden.

Sie sind sachlich und nüchtern fotografiert. Es finden sich in allen Bildern vergleichbare Komponenten wie die Farbigkeit und die Bildaufteilung.

Die Räume veranschaulichen dem Betrachter auf den ersten Blick, in welch einfachen Verhältnissen Flüchtlinge untergebracht werden. Es gibt hier nur das Nötigste, was man in einer Küche benötigt, und nicht mehr.

Vita

Sebastian Mölleken arbeitet seit 2005 als Portrait und People Fotograf für Werbeagenturen oder Direktkunden. Wann immer es geht, entstehen parallel freie Serien, die dann in Ausstellungen zu sehen sind. Aktuell fotografiert er die Arbeit „Pottpromis“. Diese zeigt prominente Persönlichkeiten des Ruhrgebiets als ungeschminkte Close-Up Portraits. Bereits 2013 gewann er beim Felix Schoeller Photo Award in der Kategorie Landschaft/Natur.

Preise und Stipendien

2013 Felix Schoeller Award der Kategorie Landschaft/Natur

2012 red dot Award

2012 Kunstpreis C.A.R.

2012 Gewinner der Ausschreibung „Kunstkalender 2013“ der NRW.Bank

2011 nominiert für den DEW Kunstpreis

2010 Stipendium der RWE Stiftung

Jury Statement

Eine Unterkunft für Flüchtlinge. Küchen in einem Asylbewerberheim. Die "Fliehburg". Nomen est omen. Obwohl Küchen für uns oft Mittelpunkt für das Zusammenleben von Menschen sind, fehlt hier jede Menschlichkeit und Möglichkeit dazu: Steril. Kalt. Unpersönlich. Mölleken fotografiert die Räume betont sachlich, beinahe nüchtern. Es finden sich in allen Bilder vergleichbare Komponenten wie die Farbigkeit und die Bildaufteilung. Die Arbeit veranschaulicht auf den ersten Blick, in welch einfachen Verhältnissen Flüchtlinge untergebracht werden. Zur Küche als Lebensmittelpunkt ist hier noch ein weiter Weg. Dokumentarische Bilder, die eindringlich zeigen, was sich verbessern muss, damit die Integration der Menschen gelingen kann, die bei uns Schutz suchen. Ein hoch aktuelles Thema, das uns noch lange beschäftigen wird.