Konzept
Das Meer und seine Strände stehen für die Identität Italiens. Mit seinen 7.000 Kilometern Küste liegt Italien im Herzen des Mittelmeers und wird jedes Jahr von Tausenden Touristen besucht. Dieses empfindliche Ökosystem wird jedoch zunehmend überbaut. Neue Gewerbegebiete, Zweitwohnungen und Strandeinrichtungen privatisieren ein Gut, das allen gehören sollte. Dem Institut für Umweltschutz und Umweltforschung ISPRA zufolge sind seit Mitte der 80er Jahre 220 Kilometer Küste verschwunden – rund 8 Kilometer pro Jahr. Meter für Meter wurden Strände, Dünen und Kliffe zerstört und mussten oft unfertigen Bauten und verfallenden Strukturen weichen. Verschiedene Untersuchungen italienischer NGOs und Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Italien zeigen, dass viele stark besuchte Strände durch ungeklärte Abwässer belastet sind. Mit anderen Worten: Fäkalien und andere organische Abfälle landen im selben Meer, an dem Familien und Kinder ihren Sommerurlaub verbringen.
Vita
Marco Valle beschäftigt sich als Fotograf mit Umwelt- und Sozialfragen und pendelt zwischen Italien und Großbritannien. Er beschreibt in seinen Arbeiten den kritischen Zustand von Regionen und Bevölkerungsgruppen in Bezug auf ihre Aktivitäten, ihren Gesundheitszustand und ihre Umwelt.
Seine Bilder sind bereits in Internazionale, Repubblica, National Geographic und in diversen italienischen Magazinen erschienen.
Studien: Umwelttechnik
Fotostudien an der Ettore Rolli Schule in Rom, Italien: Anfänger (2003),
Fortgeschrittene (2004), Spezialisierungsklasse (2005).
Meisterklasse Fotojournalismus, WSP, Rom (2015-2016)
Zwischen 2013 und 2014 arbeitete Valle an seinem Fotobuch „L’Italia delle cave“, das von der NGO Legambiente herausgebracht wurde. Teile seines Werks wurden von Internazionale veröffentlicht.
Im Jahr 2014 begann er mit der Arbeit an dem Fotoprojekt „Mare Mostrum“. Teil eins des Projekts wurde bereits in der „Casa dell'Architettura“ in Rom ausgestellt.
2015 zog Valle nach Bristol (GB) und nahm dort an drei bedeutenden Festivals teil (Hurbour Festival, Red Festival und Baloon Festival).
Ende 2015 nahm er die Arbeiten an einem neuen Projekt auf: „Young Community/Old Country“.
Beim Fotofestival 2016 in Kathmandu erreichte er damit das Finale.