Freie / Konzeptionelle Fotografie | Nominiert

Claudia Reinhardt-Teljer

Berlin / Deuschland www.claudia-reinhardt.de

Tomb Of Love - Grabkammer der Liebe

Konzept

In der Arbeit Tomb Of Love inszeniere ich den Freitod von Paaren, die sich gemeinsam töteten. Die Tathergänge und die Personen beruhen auf wahren Geschichten.

In vielen Fällen waren politische Zwänge Ursache für den gemeinsamen Freitod.

So drohte der jüdischen Familien Gottschalk und der Familie Klepper die Deportation durch die Nazis.
Stefan Zweig konnte aus Deutschland emigrieren, ertrug aber „die Zerstörung seiner geistigen Heimat Europa“ nicht.
Arthur Koestler litt unter einer Parkinson Erkrankung und tötete sich, im Alter von fast achtzig Jahren, zusammen mit seiner Frau Cynthia Jefferies.
Der spektakuläre Tod von Heinrich von Kleist und seiner Freundin, machte den verkannten Dichter unsterblich. Man fand ihre Leichen am Berliner Wannsee.
Weniger berühmt war das Ehepaar Michael und Monika Stahl, die sich zusammen in ihrem Auto vergasten. In einem Abschiedsbrief begründeten sie ihre Tat mit der Angst vor dem sozialen Abstieg.

Die Arbeit umfasst 10 Paare und 23 Fotos.

Vita

Claudia Reinhardt-Teljer wurde 1964 im Süden Deutschlands geboren.

Im Alter von 18 Jahren ging sie für ein Jahr nach London. Im Anschluss an ihre Rückkehr nach Deutschland begann sie in Heidelberg Philosophie und Literaturgeschichte zu studieren. Dieses Studium brach sie nach zwei Jahren wieder ab und widmete sich dem Selbststudium in Fotografie.

Danach ging sie als Fotoassistentin nach Berlin. Schließlich zog es sie nach Hamburg, wo sie als freiberufliche Modefotografin arbeitete.

Ihre Arbeiten sind bereits in mehreren Magazinen erschienen (Szene, Tempo, ID- London).

Im Zeitraum 1988 bis 1994 studierte sie an der Kunstakademie in Hamburg. Ihr bedeutendster Lehrer war jedoch Bernhard Johannes Blume.

In dieser Zeit gründete sie gemeinsam mit Ina Wudtke und Heiko Wichmann die feministische Kunstzeitschrift Neid (Envy).

Ein Stipendium des DAAD (Deutsch Akademischer Austauschdienst) ermöglichte ihr ein Auslandsjahr an der University of California (UCLA) und an der Irwin University in Los Angeles. Danach zog sie nach Berlin zurück.

Im Jahr 2000 begann sie ihre Lehrtätigkeit an der Kunstakademie von Bergen in Norwegen. Die Dozentenstelle bekleidete sie bis 2012.

Zuletzt waren die Arbeiten Claudia Reinhardt-Teljers in Einzelausstellungen in der Galerie Prinz George, im Raum für Kunst (2016) und in der Galerie Malopolski Ogród Sztuki (2016) sowie in zahlreichen Gruppenausstellungen, etwa in Korea, in „Radical Gestures – Uncanny Feminism“ im Museum Coreana, Seoul, (2015) und im Brooklyn Museum in New York, „Global Feminism“ (2007) zu sehen.

CRT veröffentlichte drei Monografien der Künstlerin: Killing – Me Softly – Todesarten, Aviva Verlag, Berlin 2004, No Place Like Home, Verbrecher Verlag, Berlin 2007 sowie Tomb Of Love Verbrecher Verlag, Berlin 2016.

Reinhardt- Teljers lebt und arbeitet in Berlin und Oslo.