George Selley

Konzept

Am Dienstag, den 7. März 2017 startete WikiLeaks unter dem Titel „Vault 7“ die bisher größte Veröffentlichung von CIA-Geheimdokumenten. Meine Fotos folgen speziell den Richtlinien für verdeckte Ermittler in Frankfurt am Main. Ich beschloss, mich nach Frankfurt aufzumachen und den Richtlinien zu folgen, als ob ich selbst ein verdeckter Ermittler wäre. Interessant war schon allein das Konzept, eine Stadt mittels eines geheimen CIA-Dokuments zu erkunden.

Mit meinen Fotos möchte ich nicht nur diese absurde Banalität vermitteln und verfolgen, sondern auch unsere Vorstellungen von der Funktionsweise solcher Organisationen und deren Integrität hinterfragen. Dieses Projekt ist besonders für mich interessant, da es als Modul für meinen MA-Kurs entstanden ist. Sein Schwerpunkt liegt zwar auf der Dokumentarfotografie, mit dem Projekt habe ich aber versucht, die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verwischen. Wenn man das Genre der Dokumentarfotografie weiter fasst, könnte man von „Konzeptdokumentation“ sprechen.

Vita

George Selley ist ein Fotograf und Filmemacher mit Wohnsitz in London.

Er unterrichtet Fotografie am Fine Arts College in Camden und arbeitet an seinem Abschluss als Master of Arts im Fach Fotojournalismus & Dokumentarfotografie am London College of Communication.

Angesichts seines Zweitfachs Anthropologie überrascht es kaum, dass Selleys Arbeiten um die Beziehungen zwischen Machtstrukturen und Gesellschaft kreisen.

Ein Großteil seines fotografischen und filmischen Oeuvres befasst sich auch mit Fragen zu Überwachung und öffentlicher Gesundheit.

Er war für den Celeste Visible White Photo Prize 2017 in Florenz nominiert, stand auf der Shortlist für die PhotoX, den Art Gemini Prize 2017, und seine Dokumentation wurde für das American Public Health Association Film Festival 2015 in Chicago ausgewählt.